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Gerardo Seoane: „Ich bin bereit, diesen Weg mitzugehen"

 

Gerardo Seoane wurde am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell als neuer Cheftrainer der Fohlen vorgestellt. Wir haben die wichtigsten Aussagen des Schweizers sowie von Borussias Geschäftsführer Sport, Roland Virkus, zusammengefasst.

 

Trainer Gerardo Seaoane über…

 

…seine ersten Eindrücke von Borussia Mönchengladbach: Zunächst einmal möchte ich mich bei allen Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach, speziell bei Roland Virkus, für das Vertrauen bedanken, das mit entgegengebracht wird. Mit Roland habe ich die meisten und wichtigsten Gespräche geführt. Die Gespräche mit den Verantwortlichen haben mir gezeigt, dass hier bei Borussia eine offene, transparente Kommunikation herrscht und dass man die aktuelle Situation sehr realistisch einschätzt.

 

…die Gründe für sein Engagement bei Borussia: Der Borussia-Weg ist zu 100 Prozent mit meinen Gedanken und Ideen zu vereinbaren. Wir haben eine sehr ähnliche Sichtweise darauf, wie wir Fußball spielen lassen wollen. Ich hatte daher das Gefühl, dass es die richtige Entscheidung ist, gemeinsam mit Borussia diesen Weg zu gehen. Natürlich hat auch die Größe dieses Klubs für diesen Schritt gesprochen. Borussia ist ein Traditionsklub mit einer unglaublichen Fanbase. Durch die vielen Schweizer Spieler und Trainer, die hier auch schon in der Vergangenheit angestellt waren, habe ich schon länger eine Affinität zu diesem Klub und war auch in der Vergangenheit schon bei Spielen im Stadion. Es war immer beeindruckend, was hier für eine Stimmung herrscht. Natürlich reizt mich auch die Bundesliga. Die Erfahrungen, die ich in meinem ersten Jahr in Leverkusen gesammelt habe, haben unserem Staff sehr gefallen – die vollen Stadien, die extreme Leidenschaft. Und auch meine Familie hat sich im Rheinland immer sehr wohl gefühlt, das ist für mich als Familienvater auch sehr wichtig.     

 

…den Fußball, der er spielen lassen möchte: Die Kadermöglichkeiten haben immer einen Einfluss darauf, wie wir spielen. Natürlich muss ich mich auch als Trainer den Möglichkeiten, die wir im Kader haben, anpassen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Grundsätzlich möchte ich aber eine hohe Aktivität sehen, eine Mannschaft, die mutig spielt in allen Spielphasen mit und ohne den Ball, einen ehrlichen Fußball. Ich möchte, dass wir nicht zögerlich auftreten, sondern vieles unternehmen, um dann auch das gewünschte Resultat zu erzielen. Zum Borussia-Weg gehört es auch, mit jungen Spielern zu arbeiten und sie weiterzuentwickeln, damit sie die Möglichkeit haben, sich in der ersten Mannschaft zu etablieren. Dazu gehört auch, dass Spieler, die performen, irgendwann auch den nächsten Schritt gehen. Ich bin bereit, diesen Weg mitzugehen. 

 

…mögliche Kaderveränderungen: Dass man die Borussia-DNA wieder auf dem Platz sieht, ist ein Entwicklungsprozess mit den Spielern, mit dem Trainer und dem gesamten Klub. Dabei spielen auch der Kader und die Stärken der Spieler eine Rolle. In einem funktionierenden Team braucht es verschiedene Charaktere und verschiedene Stärken. Es geht immer auch um Kompatibilität. Natürlich sind wir ab sofort in intensiven Gesprächen darüber, was uns vielleicht noch für Attribute in der Mannschaft fehlen. Es gab aber auch schon Gespräche und Analysen und jetzt gilt es, diese fortzuführen. Insgesamt wünscht man sich vielleicht etwas mehr Geschwindigkeit und Dynamik nach vorne sowie die Basic-Attribute, die sich jeder Trainer wünscht – dass man bissig und zweikampfstark ist in der Defensive. Das gilt es im Training zu erarbeiten. Das Wichtigste sind der Trainingsinhalt und die Trainingsintensität, die man täglich auf dem Platz hat.

 

…seine Ziele bei Borussia: Ich habe acht Jahre lang im Nachwuchsbereich gearbeitet, in dem es ausschließlich darum geht, junge Spieler zu entwickeln, ihnen Werte zu vermitteln und sie in die erste Mannschaft zu bringen. So sehe ich generell meinen Weg als Trainer. Es geht darum, die Mannschaft weiterzuentwickeln, Werte vorzuleben und zu erarbeiten mit dem Team. Und ich glaube, wir tun gut daran, Schritt für Schritt zu gehen. Natürlich sind wir alle maximal ambitioniert. Jeder Spieler, jeder Trainer und jeder Klub wünscht sich, international zu spielen. Aber an dem Punkt, an dem wir aktuell stehen, darf das noch kein Thema sein.

 

…Borussias zurückliegende Saison: Ich habe einige sehr gute Halbzeiten und Spiele von Borussia gesehen. Darauf müssen wir aufbauen. Das ist ein Prozess, den man durchlaufen muss. Bei jedem Trainer performen gewisse Spieler besser oder schlechter als bei einem anderen Trainer. Das gehört dazu. Da spielt auch der Geschmack des Trainers eine Rolle. Sicherlich ist es wichtig, eine gute Beziehung zur Mannschaft aufzubauen und mit den einzelnen Spielern Gespräche zu führen, um auch zu spüren, was der einzelne Spieler braucht, um den nächsten Schritt zu gehen.  Daneben ist es aber auch wichtig, ein Team zu formen, damit die Qualitäten der einzelnen Spieler für das Team zur Verfügung stehen. Das Ziel ist es, aus den Stärken der Einzelnen ein starkes Team zu bauen.

 

…den neuen Kapitän: Die Kapitänsentscheidung steht an. Ich denke, es ist wichtig, dafür Gespräche mit den Spielern zu führen, ihre Charaktere kennenzulernen. Aktuell kann ich noch nicht sagen, ob ich diese Entscheidung alleine oder gemeinsam mit den Spielern selbst treffen werde.

 

Geschäftsführer Sport Roland Virkus über…

…die Verpflichtung von Gerardo Seoane als neuen Cheftrainer der Fohlen: Wir sind davon überzeugt, dass der Weg, den wir im vergangenen Jahr bei Borussia eingeschlagen haben, der richtige ist. Gerardo steht für sehr strukturierten und organisierten, aber auch variablen Fußball, der gut zu diesem Weg passt. In den gemeinsamen Gesprächen hat er uns zudem mit seiner Persönlichkeit überzeugt. Wir sind demnach davon überzeugt, dass Gerardo der passende Trainer für Borussia Mönchengladbach ist.

 

…mögliche Kaderveränderungen: Wir müssen dem Kader weitere Skills hinzufügen, um wieder den Fußball spielen zu können, der Borussia immer ausgemacht hat. Dazu gehört unter anderem viel Dynamik. Aktuell führen wir viele Gespräche und werden entsprechende Entscheidungen treffen.

 

…Dr. Philipp Schützendorf als neuen Leiter des Bereichs Entwicklung: Borussia hat eine klare DNA. Zu dieser gehört es, Jugendspieler zu entwickeln. Dazu ist es wichtig, dass wir alle Potenziale, die wir in diesem Klub haben, auch nutzen. Zuletzt haben wir diese Aufgabe auf mehreren Schultern verteilt. Wir waren nun aber der klaren Meinung, dass wir dafür wieder eine verantwortliche Person brauchen und haben diese in Philipp Schützendorf gefunden. Er bringt eine enorme Expertise mit, zuletzt war er im Bereich der Datenanalyse schon federführend tätig.

 

…die Verpflichtung eines weiteren Co-Trainers: Neben Patrick Schnarwiler, der gemeinsam mit Gerardo zu uns kommt, wollen wir noch einen weiteren Co-Trainer dazunehmen. Dieser muss zum Weg passen, den wir bestreiten, das Profil ist klar. Es geht um die Umsetzung auf dem Platz, da muss individualisiert werden, da muss jeden Tag mit den jungen Spielern gearbeitet werden. Diese Jungs können nicht behandelt werden wie erfahrene Spieler, sie müssen noch mehr tun, sie befinden sich noch in der Ausbildung. Das wird eine der Aufgaben sein, die wir im Trainerteam zu verteilen haben. Der neue Co-Trainer muss aber auch mit dem neuen Cheftrainer und seinem Team harmonieren.

 

…Borussias neuen Sportdirektor Nils Schmadtke: Der Fußball hat sich enorm entwickelt – und dieser Entwicklung müssen auch wir uns anpassen. Der moderne Fußball und unsere Tätigkeiten im Management sind sehr vielfältig. Deswegen haben wir für uns entschieden, dass wir Nils dazunehmen, der nah an der Mannschaft sein, den Trainer unterstützen und einen Staff führen wird. Nils kennen wir schon sehr lange. Er verfügt über eine große sportliche Expertise. Er hat bei uns im Scouting gearbeitet und war Chefscout beim VfL Wolfsburg. Wir glauben, dass wir in dieser Konstellation und mit ihm als Sportdirektor noch effektiver arbeiten können.

 

Borussias neuer Cheftrainer Gerardo Seoane

10.06.2023